Leitbild

»Das Werdende im Kinde wendet sich an das Werdende im Lehrer.«
Rudolf Steiner

Das Leitbild wurde 2009 durch eine Mandatsgruppe als Vorschlag formuliert, die sich nach einer zweimaligen gemeinsamen Arbeit von Eltern, Lehrern und Schülervertretern gebildet hatte, und am 5.11.2009 verabschiedet:

 

Leitbild der Freien Waldorfschule Mainz  

Jedes Kind ist einzigartig mit seinen individuellen Anlagen und Fähigkeiten, mit seinen eigenen Lebensmotiven und Zielen. Die Aufgabe unseres pädagogischen Handelns ist es, das Kind zu achten und seine Entfaltung und Entwicklung zu fördern. Leitend ist für uns die Waldorfpädagogik, die auf der anthroposophischen Menschenkunde und Erziehungskunst Rudolf Steiners beruht.
Eltern und Lehrer übernehmen gemeinsam die Verantwortung für die gesunde und allseitige Entwicklung der Schüler. Auch die Schüler selbst werden in ihrer Verantwortung füreinander und für die Schule unterstützt. So wird unsere Schule ein Ort der Begegnung.

Besonders wichtig ist uns,

  • die ursprüngliche Lernfreude der Schüler zu erhalten
  • die kontinuierliche Begleitung der Schüler durch feste Bezugspersonen über mehrere Jahre
  • eine zwölf Jahre umfassende Schulzeit für jeden Schüler, d.h. im Klassenverband bis zur 12. Klasse
  • die Erreichbarkeit aller Schulabschlüsse einschließlich der allgemeinen Hochschulreife in der 13. Klasse
  • die Gleichwertigkeit von kognitiven, künstlerischen, praktischen und sozialen Lernfeldern
  • die Orientierung der Unterrichtsinhalte und -methoden an den jeweiligen Entwicklungsschritten der Schüler und ihrer jeweiligen Altersstufe
  • die Ansprache jedes Schülers als ganzen Menschen in seinem Denken, Fühlen und Wollen
  • die Vorbildlichkeit des Lehrers durch authentisches Handeln in einfühlsamer, konsequenter, humorvoller und offener Begegnung mit den Schülern.

So können die jungen Menschen in unserer Schule Interesse, Teamfähigkeit, Phantasie und lebendiges Denken entfalten. Mit diesen Fähigkeiten können sie sich verantwortlich für ihre Mitmenschen und Mitwelt engagieren.

Eltern, Lehrer, Schüler, Mitarbeiter der Schule und des Ganztagesbereiches gestalten das Schulleben in Selbstverwaltung. Wichtig ist uns ein wertschätzender Umgang miteinander und die Bereitschaft aller im Sinne des Ganzen eigenverantwortlich mitzuwirken.
Aufgaben und Anforderungen, die sich aus dem Schulalltag ergeben, werden in Konferenzen und Versammlungen erörtert. Daraus gebildete Delegationen sollen konstruktive Lösungen erarbeiten, die von der Schulgemeinschaft aufgenommen und umgesetzt werden.

In diesen Prozessen wollen wir einen  lebendigen, achtsamen und kritischen Umgang mit der Waldorfpädagogik vor dem Horizont der gesellschaftlichen Entwicklung der Gegenwart erreichen.
Über die Grenzen der Schule hinaus setzen wir mit unserem Handeln kulturelle und soziale Impulse, die in die Gesellschaft und die Umwelt hineinwirken.

(Der besseren Lesbarkeit halber wird allein die männliche Form verwendet, die hier nicht als Geschlechtsbezeichnung verstanden wird.)